Privoz Nestomitz - Schwaden WF Km 761,1
Faehren von Topkowitz - Schönpriesen
Fähre Nestomitz - Schwaden DF Km 761,1
Neštemice CZ - Svádov CZ
Schwaden ohne Elbverkehr, ist nicht denkbar. Fischer und Schiffer nahmen über Jahrzehnte einen großen Anteil an der Bevölkerung Schwadens ein.
So verwundert es nicht, wenn die Überfuhr an dieser Stelle eine ebenso wichtige Rolle bei den Einnahmen der Schwadner Herrschaft spielte.
"Prahm Getreide" war das Zauberwort. Laut dem Lehen 62 P. 304 von 1503 hatten alle "Fährsassen" diese Steuer zu entrichten.
"Fährsassen" waren alle "bespannten" Grundbesitzer der Nachbarorte. Dafür hatten sie das Recht in Schwaden unentgeldlich über die Elbe gesetzt zu werden.
Lt. Pfarrer Anton Tscherney, zählten auch 7 Proboschter, 5 Saleseler, 3 Phorzer, 2 Binoweer zu den Schwadner "Fährsassen". Sie wurden noch 1556 gerichtlich zu diesem Abschutt (Zahlung) gezwungen.
Selbst der Schwadner Pfarrer hatte 1 Strich "Prahm Korn" zu zinnsen.
Erst mit der Verpachtung der Fähre durch die Schwadner Herrschaft im 17. Jahrhundert, entfiel das "Prahm Getreide".
Oberstburggräfin Marie v. Chotek ist es zu verdanken, daß Schwaden eine "fliegende Fähre" bekam.
Diese Dame beantragte 1845, sicher nicht ohne Zutun ihres Herrn Gemahl gewesener Statthalter, eine "fliegende Fähre" einzurichten.
Die Großherzogliche Regierung unter Leopold II ging darauf ein. Die Fähre konnte am 1. April 1845 in Betrieb genommen werden.
Infolge der Einrichtung dieser Fähre kam der diesseitige Anleger in die Nähe von haus Nr. 14
Als Pächter dieser neuen Fähre wurde Frau Weiß und ihre Söhne eingesetzt.
Vor 1846 befand sich die Schwadner Fähre in den Händen fremder Pächter:
1838 Anton Stoy aus Waltirsche
1840 Franz Zelenka aus Kly bei Obristvi
In Jahr 1858 erhielten die Pächter die Gelegenheit zum Kauf der Fähre. Für 7200 fl. ging die Fähre ins völlige Eigentum der Familie Weiß über.
1868 wurde das Längsseil von einer Querkette abgelöst. Sie bot vorerst den Vorteil, daß die Kette bei Schiffahtsbetrieb abgelassen werden konnte.
1882 gab das Bruderpaar den Fährbetrieb an H. Wolfrum, einem Braupächter ab.
Wie Pfarrer Tscherney 1894 berichtet, fährt man auf der oberen Fähre (fliegende Fähre) bei Haus Nr. 8 über.
Bei Hochwasser oder Eisgang wurden Schluppe, Kaffer oder Prahme mit Leinenzieher aufwärts bugsiert, dann von der Uferseite abgelassen.
Das geschah immer nach dem Grundsatz "hoch zielen und tief treffen".
Beim Abschwimmen benutzte man Riegen (Pätschen, Ruder) zum Teil auch Staken, manchmal Segel.
Auf der Prahm diente als hauptsächlichstes Arbeitsmittel der Schrik. Ein Schrik war ein beindicker 4-5 Ellen (2,5-3 m) langer Staken aus Eiche.
Der Schrick wurde an der talwärtigen mittleren Prahm Borde ausgestoßen, hatte er den Grund berührt, dann ließ ihn der Schriksetzer am sogenannten Setznagel anlaufen.
Die Setzkunst bestand darin, den Setzwinkel so auszuwählen, daß die Prahme möglichst wenig erschüttert, dafür aber um so kräftiger nach der gewünschten Richtung geschoben wurde.
Eine Technik, die heute von keinem der Fährangestellten beherrscht wird. Es reicht heute, wenn man den Gashebel nach vorn oder nach hinten bewegen kann.
Wagenfähre Nestomitz um 1910
Postkarte Sammlung K.Stein Dresden
Die ehemalige Fährstelle von Nestomitz - Schwaden
Foto K.Stein Dresden 2009
Um 11.00 Uhr mit der Fähre von Herr Třešňák zusammen mit dem Bürgermeister
der Stadt Landkreis Ústí nad Labem eröffnet - Neštěmice Mrs. Yveta Tomkovo
und Bürgermeister der Stadt Landkreis Ústí nad Labem - Střekov Herr Ing. Miroslav.
Ältere Menschen zahlen 5 Kronen. Kinder unter fünf Jahren werden
Ältere Menschen zahlen 5 Kronen. Kinder unter fünf Jahren werden
kostenlos übergesetzt. Daran sollten sich unsere deutschen "Komunalpolitiker"
ein "Scheibchen" abschneiden.
Vhodin přívoz slavnostně otevřel pan Josef Třešňák spolu se starostkou
Městského obvodu Ústí nad Labem – Neštěmice paní Yvetou Tomkovou
a starostou Městského obvodu Ústí nad Labem – Střekov panem
Ing. Miroslavem Štráchalem.
Foto: Jirka Sich Nestemice
Der Fährmann pan Josef Třešňák
Foto: Jirka Sich Nestemice
Und das ist sie, die neue Fähre. Ein gewiß gewöhnungsbedürftiges
Gefährt, aber es erfüllt den Zweck. Hat aber auch den Vorteil daß
die Anschaffungskosten und Unterhaltungskosten gegenüber der
eines deutschen Fahrzeuges wesentlich geringer ist. Merkt in
Deutschland aber keiner.
Foto: Jirka Sich Nestemice