Werft Übigau
Fähren Cotta - Blasewitz
Werft Übigau
Werft in Übigau (1873/78–1930)
Die Dresdner Frachtschiffahrts-Gesellschaft (FSG) richtete 1873 in Übigau eine Werft ein, in der für die Reederei Reparaturen durchgeführt wurden. Als die 1869 vom Ingenieur Ewald Bellingrath (1838–1903)[5] gegründete Kettenschleppschiffahrts-Gesellschaft der Oberelbe (KSO) 1877/78 die FSG übernahm, gingen auch die Schiffe und die 40 Arbeiter beschäftigende Reparaturwerft in den Besitz der KSO über. Die „Kette“ unterhielt die Kettenschifffahrt auf der Elbe von Böhmen bis Hamburg.
Aufgrund
der engen Zusammenarbeit zwischen der Übigauer Werft und
der Technischen
Hochschule (TH) Dresden wurde
1892 auf dem Werftgelände die erste
Schiffbau-Versuchsanstalt 1905/06
legten die Übigauer Werft und die ursprünglich von Schlick
gegründete Werft, die bisher als Dresdner
Maschinenfabrik & Schiffswerft AG Dresden-Neustadt firmiert
hatte und Platzprobleme hatte, ihre Betriebe in Übigau
zusammen.[7] Sie
hießen jetzt Dresdner
Maschinenfabrik & Schiffswerft Übigau AG.
Nach erfolgter Zusammenlegung mit Neubau der Gießerei, Umbauten und
Modernisierungen anderer Werkstätten war damit eine sehr
leistungsfähige Flussschiffswerft entstanden, die auch Landbagger,
Dampfmaschinen zur landseitigen Stromerzeugung und Maschinen für
Seeschiffe konstruierte und baute. Aktivitäten im Donauraum führten
1912 zur Errichtung einer Zweigwerft in Deggendorf,
für die Maschinen und Kessel geliefert wurden. Teilweise wurde in
Übigau eine Art Sektionsfertigung betrieben, die komplette Schiffe
in Einzelteilen baute, die nach der Verschiffung in Regensburg nur
noch zusammen gesetzt und genietet wurden.
Nach
dem Ersten
Weltkrieg wurden
der Werft viele Aufträge erteilt, um die Kriegsverluste zu ersetzen
und Reparationsverpflichtungen zu erfüllen. Die folgende Inflation
verursachte bei der Werft große Probleme und führte per
Hauptversammlungsbeschluss 1923 zur Übernahme durch die 1849
entstandene Waggon-
und Maschinenbau Görlitz (WUMAG),
die danach unter Waggon-
und Maschinenbau AG Görlitz, Abteilung Schiffswerft
Übigau firmierte.
1927 wurde das Unternehmen in eine selbständige Aktiengesellschaft
mit dem Namen Übigau
AG, Schiffswerft, Maschinen- und Kesselfabrik ausgegliedert.
Das betraf den Betrieb in Übigau und Deggendorf. Die Aktien wurden
weitgehend von der WUMAG übernommen. Die Auftragslage blieb
schwierig und man ergänzte das Lieferprogramm um Landbagger für den
Tagebau. Die Wirtschaftskrise führte 1930 zum Konkurs und bald
darauf zur Stilllegung der Werft und das Konkursverfahren mit der
WUMAG als Hauptgläubigerin zog sich bis 1936 hin.
1931
ging aus den Resten der Übigau AG durch Umgründung die
Gesellschaft Übigau
für Baggerbau, Maschinenbau und Schiffbau mbH hervor.
In dieser Zeit entstanden einige Eimer- und Saugbagger. 1935 wurde
der Werftbetrieb als Übigau-Werft
GmbH im
bescheidenen Umfang im Reparatur- und Neubaubereich wieder
aufgenommen. Als Neubauten wurden Eimer- und Saugbagger an
Wasserbaubetriebe abgeliefert. Außerdem entstanden Schlepper mit
anspruchsvollen Hochdruck-Dampfanlagen zum Antrieb. 1935 übersiedelte
eine 1919 von zwei AG-Weser-Ingenieuren
gegründete Lichtbogenschweißgesellschaft[8] auf
das vom Konkursverwalter ausgeschlachtete Werftgelände, übernahm
die Maschinenbauhalle und firmierte als Dampfkesselfabrik
Übigau.
Mit rund 400 Mitarbeitern wurden Kessel repariert und neu gebaut.
1944 wurde eine große neue Halle gebaut,[9] hier
beteiligte sich die Firma mit 32 anderen am Sektionsbau der U-Boote
vom Typ
XXI,
die in Hamburg, Bremen und Danzig endmontiert
wurden.Deutschlands gebaut[6] und
diente unter Bellingraths Leitung zur wertvollen praktischen
Erprobungen von verbesserten Schiffsformen. Um 1896 versuchte die
preußische Regierung vergebens, die innovative Versuchsanstalt zu
übernehmen, um sie zu einer geeigneten hydrologischen Anstalt zu
erweitern.
1945/46 Demontiert als Reparation für Russland.
1948 VEB Schiffswerft Dresden-Übigau.
1. Januar 1959 Schiffbau eingestellt.
Ein Foto aus guten Zeiten. Die Helling und das Ufer voller Arbeit.
Quelle: SLUB Fotothek Dresden
Ein Foto aus guten Zeiten.
Quelle: SLUB Fotothek Dresden
Ein historisches Relikt aus vergangenen sächsischen
Schiffbauzeiten.
Foto: K. Stein Dresden 2001