Stavba lodí Decin Ludwig Nickel
Stavba lodí Decin Ludwig Nickel
Schiffbauplatz Decin Ludwig Nickel
Der Holzschiffbau endete in Böhmen ca 1900. Denn mit dem Ende des Bahnbau wurde am 06.April 1851 die Strecke Dresden-Bodenbach eröffnet. Mit der Eröffnung dieser Strecke verlor die Schiffahrt den größten ihrer Kunden, den Kohlehandel.
Den Obsthandel als Saisongeschäft, verlor die Schiffahrt in wenigen Jahren.
Damit war der Bedarf an den sogenannten "Obstkähnen" nicht mehr vorhanden.
Trotzdem gab es noch im Jahr 1900 in Böhmen zwischen Aussig und Tetschen noch 17 Schiffbauplätze.
In nahezu jedem Dorf wurde gehämmert und gesägt. Da es zu dieser Zeit ausschließlich Handarbeit war, 20 und mehr Mitarbeiter
in jedem Betrieb waren diese Betriebe die größten Arbeitgeber.
Gebaut wurde meist nach der Erfahrung der Meister und ohne Zeichnung.
Ein Holzkahn, im Volksmund auch der Obstkahn entsprach einem Finowmaßkahn. 40 Meter lang, 4,60 breit und 1,90 hoch konnten diese Fahrzeuge ca 220 Tonnen transportieren, wenn es der Wasserstand der Elbe es erlaubte.
Der Preis für ein solches Fahrzeug betrug vor dem I. Weltkrieg ca 6000 Kronen.
Noch im 17.Jahrhundert mußte der Schiffbaumeister sein Holz für den Bau selbst im Wald aussuchen und auch selbst mit seinen Leuten schlagen.
Ein Bauer brachte mit seinen Pferden die Stämme dann zum Bauplatz.
Mit diesen Fahrzeugen wurde zum großen Teil Kohle im Herbst jedoch Obst (dafür wurden sie extra ausgebaut) bis Magdeburg und über den Finowkanal nach Berlin und weiter.
Dort wurden sie verkauft und kehrten nie nach Böhmen zurück.
Für ein Foto konnte man schon mal die Arbeit ruhen lassen.
Quelle: Sammlung K. Stein Dresden