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Schiffmühle Iserberka

Fähren Dommitzsch - Riesa
Schiffmühle Iserberka


  
In einer Zeit wie der unseren 2009, in der man sich in der eigenen Wohnung zwischen Küche und Wohnstube nur mit einem Mobiltelefon unterhält, weiß man natürlich nicht was eine Schiffmühle war.
Um eine Mühle nicht mehr mit der eigenen Körperkraft betreiben zu müssen, kamen unsere Vorfahren auf die Idee, diese mit einem Wasserrad zu bewegen.
Die Wassermühle war geboren. Jeder der vielen kleinen Bäche und Flüsse beherbergte eine unzahl von Mühlen. Wie das nun bei uns Menschen ist, auf engem Raum zusammen das gab schon bald Probleme.



  
Diese einfache Skizze veranschaulicht dieses System.
Ein Mühlschiff in dem der gesammte Mühlgang mit seinen Hilfsgeräten untergebracht war und einem Wellenschiff auf dem die Welle des Rades auflag.
Ein Mühlwerk auf ein Schiff gesetzt und in einem Strom verankert, war die Lösung, vorerst. Doch auch auf den Flüssen war das Leben der Müller nicht einfach.
Wenn sie sich untereinander nicht das Leben schwer machten, die "Obrigkeit" tat es ganz gewiß. Und nicht nur mit den Abgaben die erfunden wurden, nein auch mit den Bestimmungen die den Müllern vorgegeben wurden, waren sie bestaft genug.
So wurde dem Müller nicht nur der Stellplatz im Fluß vorgegeben nein ihm wurde auch noch vorgeschrieben wie und wo er sein Mühlschiff befestigen konnte.
Bei geringem Wasserstand hatten die Müller so richtig Probleme. Durch die geringe Strömung hatte die Anlage nicht die notwendige Kraft um sie in Bewegung setzen zu können. In der Folge mußten sogenannte Streichzäune gesetzt werden.



  
Streichzäune, waren in den Flußboden gerammte Pfähle die mit Weidenzweigen umflochten wurden und vor dem Schaufelrad der Mühle aufgestellt waren. Der Zweck, damit konnte man die geringe Strömung in Richtung des Schaufelrades leiten.
Aber auch zu Beginn der Winterzeit wenn die ersten Eisschollen den Fluß hinab trieben (wir Kinder nannte sie die Böhmischen Kuchen) wurde es für die Mühlen gefährlich. Anfangs suchte man Schutz hinter einem Heger einer Sandbank. Später wurde mit viel Aufwand, eine große Fläche etwas größer als die Grundfläche der gesammten Mühle, in das Uferbereich gegraben. Eine sogenannte Ausweiche für die Zeit mit viel Eis. Der Name Mühlenweiche ist in manchen Orten entlang unserer Flüsse heute noch geläufig. In Strehla b.z.w. Kötzschenbrode gibt es diese Weichen noch.
Die wenigsten wissen jedoch mit den Worten Mühlenweiche oder Streichzaun etwas anzufangen.
Und wie das auch heute noch so ist, der Fiskus ist rege, aber nur hierbei, wenn es um eine höhere Steuereinnahme geht. So wurden bereits 1840 in einer
Polizeiverordnung Maßregeln für die Schiffmühlen festgelegt.


  
Wer in dieser Gesellschaft weiß schon was eine Schiffmühle ist?
Aber es gibt sie noch, meist älteren Semesters, die sich mit unser aller Vergangenheit und den verschiedensten Themen beschäftigen.
Und eben die Interessengruppe ist es, die es weiß, daß es die Schiffmühlen bis ca. 1830 gab. Vereinzelt auch noch bis nach 1912. An kleineren Flüssen wie die Mulde gab es sie noch bis 1920. Natürlich gibt es aber auch heute noch Schiffmühlen die als Museum geöffnet sind.
Erst ab der Verabschiedung der Elbschiffahrtsakte 1821 wurden sie zum Hindernis für die Schiffahrt. Viele gaben von sich aus auf, andere wurden vom Staat aufgekauft um für die aufstrebende Dampfschiffahrt freie Fahrt zu haben.


Hier wird noch gearbeitet, bitte etwas Geduld


Der Besitzer war hier 1722 Christian Zimmermann
Der nebenan stehende Text im altdeutsch lautet:

Christian Zimmermanns
gesuchte Concession zu anle
gung einer Schiff -Mühle auf dem
Elb Strohme Zwischen Elster und
    Iserbergka






       Schöß Amt Wittenberg
Der nebenan stehende alt deutsche Text lautet:

Welchergestalt bey Ihro Königl. Majes Christian Zimmer
mann um Concession zu Erbau und Anlegung einer neuen
Schiff Mühle auf dem Elb Strohm zwischen Elster und Iser
bergka allen unterthänigst angesuchet samdt uns die Königl.
Hochlöbl. .... 10er Signatura vom 16. May ....
denselben hierauf bekunden Das ... die Beylagen mit
.......         Damit nun hierunter niemanden prajudici
ret wurde.          Als werden .........Dieses die Besitzer
und Einwohner im neben alten benachbarten resp. Ritter
Güthern, Gemeinden und Mühlen bedeutet,daß in dem Fall sie
ein Jus prohibendi oder sonst etwas erbringliches wider
Diesen neuen Schiff Mühlen-Bau ein und für niemanden hät
ten sie damit binnen 4 Wochen von Dieses insunation
an bey uns einkommen mögen, damit wir solches in dem
darüber erforderten allerunterthänigsten Berichte mit
vorstellig werden können.     Wittenberg den 30. Juny
1722   

                  Königl.Durchl.und Fürstl Sächs.
                    Commisssion Rath und Chursächs.
                          Amtmann  auch
                          Amtsverwalter Allhier
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