Schiffmühle Pratau Wittenberg
Fähren Dommitzsch - Riesa
Schiffmühle Pratau Wittenberg
Diese Schiffmühle lag von ca. 1770 bis 1790 brach. Nicht verwunderlich, fanden doch in dieser Zeit nicht nur der Erbfolgekrieg (1740-1748) statt. Selbst nach diesen Kriegen, so wissen wir heute, zogen noch marodierende Söldnerhorden plündernd und brandschatzend durch das Land.
Fähren und Schiffmühlen waren in diesen Zeiten magisch anziehende Objekte für "glorreiche Heerführer" und deren Gefolgschaft.
Erst 1790 wurde wieder einmal von einem Döbeltitzer Bürger ein unterthänigstes Ansuch zur Wiedereinrichtung dieses Mühlenstandortes eingereicht.
Die Übertragung den nebenan stehenden Textes
aus dem Altdeutschen lautet:
Durchlauchtigster Chur Fürst,-
Gnädigster Herr
EW Chur Fürstl: Durchl:laßen sich unter
thänigst vortragen. Es ist ehemals
bey Wittenbergeine Schiffmühle ge
wesen, welche außer Dem darauf
haftenden Schock und Quatember
Quelle: H.St. A DD 10036 Fin. Archiv Rep A25a II, III Nr. 1125
Die Übertragung den nebenan stehenden Textes
aus dem Altdeutschen lautet:
Steuern noch 12 Scheffel Dreßdr.
Maas Korn zum Amt
Wittenberg abgegeben hat. Die
se Schiffmühle ist seit geraumer
Zeit eingegangen, und es hat
sich zu Dem Stande Desselben
wegen des hohen Getreide Pachtes
noch bis Dato kein Liebhaber ge
funden. Nun hätte ich eist bey
Wittenberg wiederum eine Schiff
Mühle anzulegen, Wozu EW. Chur
Fürstl: Durchl: mir solche gnädigst zu
erlauben, mir 4 Frey Jahre zu Etabli
rung der Mühle mildest zu conce
sieren und von den darauf haf
tenden Getreidepacht Die Helfte
abzunehmen huldreichst geruhen
wollten. Ich bitte dahero unter
Quelle: H.St. A DD 10036 Fin. Archiv Rep A25a II, III Nr. 1125
Die Übertragung den nebenan stehenden Textes
aus dem Altdeutschen lautet:
thänigst Höchst Dieselben wollen mir die
sen Schiffmühlen Stand unter obigen
Bedingungen gnähdigst über und
zu dem Ende gewesensten Be
fehle an die Behörde ergehen laßen.
Ich werde diese höchste Gnade
lebenslang verehren und erstreben.
EW: Chur: Fürstl. Durchl:
Döbeltitz bey
Belgern
den 6 Deceb. unterthänigst gehorsamster
1790 Johann Br......lig
Quelle: H.St. A DD 10036 Fin. Archiv Rep A25a II, III Nr. 1125
Die Übertragung den nebenan stehenden Textes
aus dem Altdeutschen lautet:
Durchlauchtigster Chur Fürst
gnädigster Herr
Eur. Churf.Durchl. geruhen in höchsten
Gnaden aus beiliegendem Original Attestat
sub.P. zu ersehen, wie daß die Gemeinde
zu Pratau
Quelle: H.St. A DD 10036 Fin. Archiv Rep A25a II, III Nr. 1125
Die Übertragung den nebenan stehenden Textes
aus dem Altdeutschen lautet:
welche in keinem Churfürstl. oder
andere Mühle zwangsweise gewesen
dermalen drei bis vier Stunden in die
Mühle zu fahren hat, ja sogar eine ganze
Meile auf einem Steindamm fahren
muß, um ihr Getreide zur Mühle zu
bringen, wobey natürlich die Einwohner
dieses Ortes nicht nur ihr Wagenzeug
außerordentlich ruinieren, sondern
auch in der Samen und Erntezeit
zum größten Nachtheil ihrer Wirt
schaften außerordentlich viel ver
säumen.
Wann nun bey der Ort Pra
tau unmittelbar auf der Gemeinde
Grund und Boden
zur Anfahrt und Mühlen Wege
auch Erbauung eines Wohn
hauses für den Müller
ohnweit des Elbstromes gute Ge
legenheit ist Als wegen es EW.
Churfürstl: Durchl. unterthänigst
zu bitten Höchstdieselben wollen
gegen ein jährliches ohne
Quelle: H.St. A DD 10036 Fin. Archiv Rep A25a II, III Nr. 1125
Die Übertragung den nebenan stehenden Textes
aus dem Altdeutschen lautet:
Maßgabe auch 12Thr.
zu bestimmCanonem
Dahin höchste Concession mir zu er
theilen geruhen:
Daß in den Elbstrom an dem
jenigen Orte, wo die Gemeinde
zu Pratau mir angedachten Platz
zur Anfahrt, Mühlen Weg und
Wohnhaus überlaßen will, eine
Schiffmühle einzubauen mir
huldreichst gestattet werde:
Wobey ich mich ausdrücklich verbindlich
mache
keinen Streichzaum anzulegen
welcher nach abgedachten Attestat
sub.P. nicht nöthig und daher ein
Nachtheil für die Elbufer nicht
zu befürchten ist.
Außerdem mache ich mich auch aus
drücklich verbindlich so weit mein Müh
lenstand gehet, für die Unterhaltung
des Ufers für mich und meinem Nach
kommen zu stehen und zu halten.
Quelle: H.St. A DD 10036 Fin. Archiv Rep A25a II, III Nr. 1125
Die Übertragung den nebenan stehenden Textes
aus dem Altdeutschen lautet:
Das dieses Unternehmen nach beyliegen
dem Attestat Lit; P der sehnlichs
te Wunschder Gemeinde zu Pratau
und für Dieselbe wegen Schonung ihres
Viehes und Wagenzeuges, auch künf
tig wegfallender Versäumnis
in der Wirtschaft von dem größten
Vortheil, und für mich eine Gele
genheit ist mein gelerntes Metier
nutzbar zu betreiben, mein Ver
mögen nach meinem Wunsche Darzu
anzulegen, und ein Etablissement
zu fundieren, wo ich und meine
Nachkommen als nutzbare Un
terthanen EW.Chur Fürstl Durchl.
treu gehorsamst contributieren
Quelle: H.St. A DD 10036 Fin. Archiv Rep A25a II, III Nr. 1125
Die Übertragung den nebenan stehenden Textes
aus dem Altdeutschen lautet:
können bewandten Umständen
nach also Höchstdero Interesse
das gemeine Beste und mein
und der Meinigen Wohl befördert
niemanden aber auch nur der
mindeste Nachtheilzugezogen wird
so darf in tiefster Unter
thänigkeit höchster gewinniger Re
solution entgegen sehen, und ....
ge..... setzlich in Vorstellung Höchst
dieselben wollen zu Untersuchung
des Lokatio Zuweisung des Müh
lenstandes und Regulierung der
Concession der Kreis Justiz und
Rentbeamten zu Wittenberg in
welchem Bezirke der Ort lieget,
höchsten Achtung zu ertheilen und
mich mit verrichtung des jährli
chen Canonio in das dasige Rentamt
zu verweisen gnädigst geruhen.
Der ich in tiefster Erniedrigung
lebensewiger Treue und Gehorsam
erstrebe.
EW. Chur Fürstl: Durchl:
Hohenlubarst
den 17.ten May 1802
Quelle: H.St. A DD 10036 Fin. Archiv Rep A25a II, III Nr. 1125