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Fähre Riesa - Promnitz Km 107,106

Fähren Dommitzsch - Riesa

Fähre Riesa - Promnitz  Km 107,2



1197 schrieb man den Ort Riesa noch Rizowe. In diesem Jahr wird auch die Promnitzer Fähre erwähnt.
Wann  Riesa zur Fährgerechtigkeit kam, ist wie bei vielen Fähren, nicht genau zu ermitteln. Mit dem Kauf des Klosters 1553 wurde im Kaufbrief ein Passus aufgenommen :


Wann  Riesa zur Fährgerechtigkeit kam, ist wie bei vielen Fähren, nicht genau zu ermitteln. Mit dem Kauf des Klosters 1553 wurde im Kaufbrief ein Passus aufgenommen :

" Die wasserfehre uf der Elben, mit Ihrer gerechtigkeit und dinsten. und mussen die Einwohner zu Rissa, Poppietz und Mergendorf Inn  eisfahrten, helfen ".

Dieser Passus erscheint erstmals in den Akten 2.Rep.XXII.Erbamt Meißen Nr.2. Bl.6b,28b Lokat 39938
Die in diesem Kaufbrief und anderen im H.st.A. sich befindlichen Lehnbriefen, erwähnte Fährgerechtigkeit, bezieht sich leider nur auf die Fährgerechtigkeit einer Fähre bei Riesa ohne genau auf die Fähre Riesa-Moritz oder Riesa-Promnitz zu erwähnen.
Der Kreisamtmann Hammer zu Meißen spricht sich darüber in den oben erwähnten Akten auf Seite 23b wie folgt aus :

"Nach Maßgabe des mitfolgenden Lehnbriefes wegen des Rittergutes Riesa vom 20.Juni 1586 ist nurbesagtes Rittergut mit der Wasserfehre oder Ueberfahrt auf der Elbe und mit allen dazu gehörigen Gerechtigkeiten beliehen, und es steht solchem nach diesem Rittergute, die Befugnis der Ueberfahrt über die Elbe unumschränkt zu, ohne an einen gewissen Ort des Ueberstzens über die Elbe gebunden zu sein".

Weiter fügt er auf Blatt 24 hinzu, daß das Rittergut Promnitz nach Aussage alter Leute die Kahnüberfahrt nur erschlichen habe.
Berichten vom 23.November und 14.Dezember 1818 ist zu entnehmen, daß dem Rittergut Promnitz die Kahnüberfahrt 1686 verboten, 1732 nach Rescript vom 5.Juni 1732 nur das Übersetzen von Personen an der Fährstelle verboten, das Überfahren von selbst erbautem Getreide aber bis auf weiteres, aber auch nur mit dem Kahne gestattet wurde. Gleichzeitig aber wird festgestellt, daß seit dem Jahr 1586 dem Rittergut Riesa die unumschränkte Befugnis der Kahnüberfahrt auf der Elbe zusteht.
In einem Bericht vom 28 Februar 1823 des geheimen Finanzkollegiums an die Sächsische Landesregierung sollte beiden Rittergütern das Überfahrtsrecht gegen Zahlung von 2 Talern jährlich für jeden Kahn, verliehen werden. Beide Rittergüter erkannten diese Bedingung nicht an.
Somit besaßen beide Rittergüter weder eine ausdrückliche Verleihung noch kamen sie in den Besitz dieser, durch Ersitzung.
Am 14. April 1823 wird beiden einstweilen und bis auf anderweitige Anordnung das Überfahren von Personen und nicht gleitbarem Gut mit Kähnen gestattet.
Auf der Grundlage dieser Anordnung entschied am 13.Juli 1904 das Finanzministerium, daß die Fährgerechtsame von beiden Gütern an einen Fährmeister verpachtet wird. Bei einer Verpachtung an zwei Fährmeister müßte eine anderweitige Entscheidung des Finanzministeriums eingeholt werden.
In einer Mitteilung der Sächsischen Ministerien für Finanzen und des Inneren  v. 11.Januar 1913 an die Amtshauptmannschaft Meißen als Elbstromamt, erkennen beide Ministerien die Fährgerechtigkeit für beide Güter durch Ersitzung, an.¹
Mit dieser Entscheidung wurde ein Jahrhunderte andauernder Streit um diese Überfahrt beigelegt.
Der Kreisamtmann Hammer zu Meißen spricht sich darüber in den oben erwähnten Akten auf Seite 23b wie folgt aus :
"Nach Maßgabe des mitfolgenden Lehnbriefes wegen des Rittergutes Riesa vom 20.Juni 1586 ist nurbesagtes Rittergut mit der Wasserfehre oder Ueberfahrt auf der Elbe und mit allen dazu gehörigen Gerechtigkeiten beliehen, und es steht solchem nach diesem Rittergute, die Befugnis der Ueberfahrt über die Elbe unumschränkt zu, ohne an einen gewissen Ort des Ueberstzens über die Elbe gebunden zu sein".
Weiter fügt er auf Blatt 24 hinzu, daß das Rittergut Promnitz nach Aussage alter Leute die Kahnüberfahrt nur erschlichen habe.
Berichten vom 23.November und 14.Dezember 1818 ist zu entnehmen, daß dem Rittergut Promnitz die Kahnüberfahrt 1686 verboten, 1732 nach Rescript vom 5.Juni 1732 nur das Übersetzen von Personen an der Fährstelle verboten, das Überfahren von selbst erbautem Getreide aber bis auf weiteres, aber auch nur mit dem Kahne gestattet wurde. Gleichzeitig aber wird festgestellt, daß seit dem Jahr 1586 dem Rittergut Riesa die unumschränkte Befugnis der Kahnüberfahrt auf der Elbe zusteht.
In einem Bericht vom 28 Februar 1823 des geheimen Finanzkollegiums an die Sächsische Landesregierung sollte beiden Rittergütern das Überfahrtsrecht gegen Zahlung von 2 Talern jährlich für jeden Kahn, verliehen werden. Beide Rittergüter erkannten diese Bedingung nicht an.
Somit besaßen beide Rittergüter weder eine ausdrückliche Verleihung noch kamen sie in den Besitz dieser, durch Ersitzung.
Am 14. April 1823 wird beiden einstweilen und bis auf anderweitige Anordnung das Überfahren von Personen und nicht gleitbarem Gut mit Kähnen gestattet.
Auf der Grundlage dieser Anordnung entschied am 13.Juli 1904 das Finanzministerium, daß die Fährgerechtsame von beiden Gütern an einen Fährmeister verpachtet wird. Bei einer Verpachtung an zwei Fährmeister müßte eine anderweitige Entscheidung des Finanzministeriums eingeholt werden.
In einer Mitteilung der Sächsischen Ministerien für Finanzen und des Inneren  v. 11.Januar 1913 an die Amtshauptmannschaft Meißen als Elbstromamt, erkennen beide Ministerien die Fährgerechtigkeit für beide Güter durch Ersitzung, an.¹
Mit dieser Entscheidung wurde ein Jahrhunderte andauernder Streit um diese Überfahrt beigelegt.


Quelle : ¹ H.st.A. Reg. KII. RI. Fin.Min. Bl.35 - 84


Mit Vertrag vom 17.März 1874 verkaufte der bisherige Besitzer Curt Heinrich Freiherr v. Welck das Rittergut an die Stadt Riesa. Auf Blatt 6 dieses Vertrages steht :
                                                                                    §7
Vom ersten März dieses Jahres an ist der Käufer in alle diejenigen Pachtverträge, welche Verkäufer über die Riesaer Brauerei, die Elbfährgerechtigkeit und einzelne Feld-, Wiesen- und sonstige Grundstücke mit verschiedenen Personen abgeschlossen hat, an Verkäufers Stelle als Verpächter eingetreten.

 


Die Pächter dieser Fähre waren :
 
ab    23.Mai         1764    Johann Gottlieb Hentzschel
ab    05.Januar     1816   Gotthelf Wachs
ab   31.Dezember 1860   Friedrich Händel
ab   11.Januar      1876   Carl Lamm
ab   25.März         1879   Karl Börner
ab                       1946   Willy Hoffmann

Nach den beschwerlichen Jahren mit Ruder oder Stacken, bestenfalls mit Segel, konnte dann 1917 der erste Fährdampfer in Riesa in Betrieb genommen werden. Der Dampfer „ Karl “ war bis 1946 in Betrieb. Es dürfte sicher sein, dass dieser Fährdampfer nur in den betriebsstarken Zeiten genutzt wurde. In der übrigen Zeit wird aus Kostengründen sicherlich noch der Stacken regiert haben.
Ab 1946 übernahm der gebürtige Mühlberger Willy Hoffman
Ab 1946 übernahm der gebürtige Mühlberger Willy Hoffman die Riesaer Fähre. Dieser ließ schon 1947 eine Motorfähre mit einem Dieselmotor bauen. Diese erhielt den Namen „Anni“, der Dampfer erhielt den Namen „Gertrud“, dies waren die Namen seiner Töchter. Willy Hoffman und sein Angestellter Max Kretschmar betrieben die Fähre in zwei Schichten bis zum Bau der ersten Straßenbrücke, so Ende 1960. Das Motorschiff „ANNI“ war noch bis zum 28.06.2002 unter dem Namen „ Riesa “ in Betrieb. An diesem Tag wurde das neu auf der Werft in
Laubegast gebaute Schiff „ Rie-Pro “ in Dienst gestellt.




   




   

An Fährgefäßen waren folgende Fahrzeuge vorhanden:


Dampffähre "Karl"                                      Paß Nr. 11 M 71 - 51
Baujahr/Ort                                                  1891 in Übigau Bau Nr. 278 D
Leistung                                                       15 PSi
Zugel.f.                                                        27,25 t.
kam 1914 als "International II"
von Meyer in Schöna.

Motorschaluppe "Anni"                      Paß Nr. (11 M 71 - 50 alt)
                                                                             
15 M 21 - 82 neu
Eichbezeichnung                                            E.Dn.397 v. 19.07.1957 alt
                                                                              691 v.02.06.1964
Baujahr/Ort                                                   1947 bei Förster in Riesa
Bauart                                                           Komposit m.Stahlboden
Zugel.f.                                                         43  Personen
                                                                   30 Personen  ab 31.08.1964
Antriebsmasch.                                              1 Zyl Junkers Diesel
Typ                                                               1 HK 65
Leistung                                                        10 PS bei 1200 U/min.
   
Motorfähre "Gertrud"
                                 Paß Nr. (11 M 71 - 51 alt)
Seit 1974 in Riesa                                                        15 M 21 - 83 neu
Eichbeszeichnung                                            E.Md. 395 v. 14.05.1957
Baujahr/Ort                                                    1891 Übigau 1957 in Riesa auf Diesel umgeb.
Bauart                                                            Stahl m.Querspant
Zugel.f.                                                          73 Personen
                                                                    50 Personen ab 06.06.1957
Antriebsmasch.                                               3 Zyl Junkers Diesel
Typ                                                               3 HK 65
Leistung                                                         24 PS bei 1000 U/min.
Diese Fähre war auch in Zadel im Einsatz


Eine recht gut gelungene Aufnahme eines mir unbekannten Fotografen.

Foto :
Sammlung K.Stein Dresden



Im Winter, wenn die Elbe zugefroren war, wurde von dem Fährmeister die
Eisdicke überprüft. wenn diese für ausreichen begutachtet worden war,
konnte mit dem Abstecken der Strecke durch kleine Fichtenzweige begonnen
werden. Danach war der Übergang gegen einen Opulus, frei für Fußgänger.

Foto :
Sammlung K.Stein Dresden

Ab 1917 kam der Fährdampfer "Karl" an dieser Stelle zum Einsatz.
Das Fahrzeug wurde 1891 in Übigau unter der Nr. 278 D für Wilhelm Meyer in
Schöna mit dem Namen "International" , erbaut. 1914 erhielt es den
Namen "International II" und kam 1917 zu Karl Börner nach Riesa..

Sammlung : Stadtmuseum Riesa.

Die Motorfähren "Anni" und die Motorfähre "Gertrud" im Hintergrund bei Eisgang.

Foto : H.Siegert Riesa

Motorfähre "Anni" in Riesa  eine Motorschaluppe von  der Werft Pöche in Zehren.

Quelle : SLUB/Deutsche Fotothek/Werner Teichmann 1960
          www.deutschefotothek.de

Die Motorfähre "Riesa".

Sammlung : Stadtmuseum Riesa

Das ehemalige  Fährboot „Anni“ später „Riesa“ als Denkmal im Gelände der Marinakameradschaft Riesa.

Foto K.Stein 2007


Das neue Fährboot "Rie-Pro" mit Fährmann Rene´ Lingk

Foto K.Stein 2009









Eine Verlinkung mit der Webseite des Fährbetreibers, der Betriebszeiten wegen, wurde leider ohne Begründung abgeleht.


12 Jahre sind seit dem letzten Foto vergangen.
Rene Link wie immer ein Service für seine Fahrgäste,
der keine Wünsche übrig läßt.
Es gibt sie also noch, Fährmänner die für ihre Arbeit
aufgehen.
Auch im Namen seiner Fahrgäste
                Danke Rene


Foto: K. Stein Dresden 2021

Diese Karte zeigt unter anderem,daß es in Riesa sehr zeitig ( 1917 ) bereits eine
Dampffähre gab.Hier ist diese als DF eingetragen.
Über den Felsen unterhalb der Fähre ist wenig bekannt.
Sicherlich war er nicht die große Gefahr,da er in der Innenkurve lag.

Quelle: E.Ahrend 1929

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