Fähren Schöna - Obervogelgesang
Die ehemalige Schiffmühle Wehlen eine Zeichnung von Oswald Elterlein Dresden
Ein Bericht von Wolfgang Thomas Wehlen/Pötzscha
Unsere
Heimatstadt und Heimat im Bild
Die
Schiffsmühle Wehlen war offensichtlich sehr oft ein begehrtes Objekt
bei den Kunstmalern seiner Zeit, denn auf vielen Ansichten der
Burgruine Wehlen, sowie auch als einzelnes Objekt, ist diese Mühle
zu sehen. Es ist völlig egal welches bekannte Bild mit der Wehlener
Schiffsmühle wir betrachten, es handelt sich nicht
um die erste bekannte Schiffsmühle des Seidenstickers Bleifelder aus
Dresden, dessen Schiffsmühle beinahe 2 Jahrhunderte vor Stadt Wehlen
lag. Bei diesem und allen anderen Bildern handelt es sich um die
Schiffsmühle der 3 Wehlener Schiffsmüller, C. Richter, J. G. John
und H. M. Heymann, die diese Schiffsmühle 1711 bauten und dann in
Betrieb nahmen. Der Dresdner Kunstmaler O. Enterlein fertigte diese
Bleistiftzeichnung und hatte als Vorlage eine Ansichtskarte aus den
letzten Jahren der Mühle. Immer mehr aufkommender Verkehr auf der
Elbe zwang den Schiffsmüller die Mühle im Jahr 1874 aufzugeben
Diese Wehlener Schiffsmühle bestand aus 2 Bootskörpern, nämlich
dem viel kleineren Wellschiff, welches der Lagerung des Mühlenrades
diente und aus dem Hausschiff, in dem sich der Mühlenraum befand.
Zeitweise diente der Bodenraum auf auch dem Müller als Wohnraum. Die
Mühle wechselte im Laufe ihres mehr als 160-jährigen Daseins
mehrmals den Besitzer. So wird 1764, Hofactor Uhlemann, 1822 G .B.
Gregor, 1847 H. A. Ehrlich und zuletzt von 1852-1874 F. W. Krebs
genannt. In den Wintermonaten lag die Mühle vor b. z. w. neben dem
Mühlengrundstück an der Grundbach. Bei Eisgang wurde die Mühle zum
Schutz vor Beschädigung in den Mühlenhafen (auch Mühlenloch
genannt) gezogen. Im Frühjahr, zur Zeit wenn die Steinbrecher ihre
Arbeit noch nicht wieder aufgenommen hatten, bometschten sie die
Mühle zum Sommerstandort und zwar in Höhe der heutigen Grundstücke
„Haus Cosel“ und „Carlsruhe“. Für diese schwere Arbeit
nahmen sie kein Geld. Sie bekamen vom Mühlenbesitzer als Lohn 1
Tonne Bier. Zum Mühlengrundstück (heute „Cafe Richter“) gehörte
auch eine Bäckerei.